Kabel im Pressezentrum

Zuerst möchte man denken, alles wäre einfach, die Infrastruktur steht noch, die Einsatzpläne liegen in der Schublade, hier und da ein paar Anpassungen und alles läuft. Schön wäre es, aber so einfach ist die Durchführung eines G7 Gipfels dann doch nicht. Vor allem die kurze Vorlaufzeit dürfte an manchen Ecken noch Probleme machen. Sicherlich nichts unmögliches, aber sicher herausfordernd.
Für die Bevölkerung werden es auch wieder Wochen mit einer gewissen Belastung werden, basierend auf den Erfahrungen von 2015 und neuen Entwicklungen versuchen wir auch hier eine erste Einschätzung abzugeben. Doch fangen wir erst bei den Aufgaben um die Elmau an:

Elmau

Einige Flächen die für den Gipfel genutzt wurden stehen so aktuell nicht zur Verfügung. Die Flächen wurden renaturiert oder werden inzwischen anders genutzt. Dies betrifft zum Beispiel den Hubschrauberlandeplatz der wieder als Wanderparkplatz genutzt wird und nun Biotope und Bepflanzung aufweist. Kleinere genutzte Flächen wären die Parkplätze für den Waldfriedhof oder die Containeranlage am Abzweig zum Kraftwerk. Je nach Bedarf und rechtlicher wie technischer Möglichkeiten müssen neue Flächen gefunden oder die alten abermals umgebaut werden. Da kommt es jetzt vor allem auf den Winter an, ab wann Baumaßnahmen möglich sind. 

Hubschrauberlandeplatz

Straßen

Zum G7 Gipfel 2015 waren viele Straßenbauarbeiten notwendig. In diesem Umfang ist es nicht mehr zu erwarten. Die Straße über Klais scheint in gutem Zustand, die Straße über den Ferchensee wurde im Bereich zwischen Abzweig Lautersee und der Ferchenseehöhe erst vor kurzem repariert (instabile Befestigung). Diese Stellen werden aber sicher noch genauer untersucht. 
Nach aktuellem Plan soll der Tunnel Oberau noch im Mai 2022 freigegeben werden. Dies wird sicher in die Planung der Protokollstrecken einfließen.

Strasse in die elmau

temporäre Anlagen und Gebäude

Eine Polizeieinsatzzentrale, die Justiz mit Gefängnis, Pressezentrum und Containerkrankenhaus. Diese Liste ließe sich sicher noch fortführen. Der Gipfel wird wieder einige Gebäude und Flächen temporär nutzen müssen. Nur wurden einige der Gebäude inzwischen anders genutzt. Aus dem Abrams Komplex, der für die Justiz genutzt wurde, ist eine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber geworden, dort wo sich die Polizeieinsatzzentrale befand findet man Firmen. 
Hier werden die alten Konzepte – auch hinsichtlich Raumbedarf angepasst werden, die Suche nach geeigneten Immobilien dürfte sich bereits in einer heißen Phase befinden.

Rettungszentrum Nord

Demonstrationen

Das Demonstrationsgeschehen 2015 war eher ruhig. Die Lage für den Gipfel 2022 dürfte etwas ernster eingeschätzt werden. Insgesamt scheint es eine höhere Gewaltbereitschaft zu geben und mit Gruppierungen die im Rahmen von sogenannten Coronaprotesten auffallen auch solche die bisher bei Gipfelprotesten nicht in Erscheinung getreten sind. Allerdings bietet die Region um den Gipfel weiterhin eher eine schlechte Basis für Krawalldemonstrationen. Alleine die maximal zu erwartende Zahl an Demonstranten vor Ort bietet gewaltbereiten Teilnehmen kaum die Möglichkeit in der Masse zu verschwinden. Auch fehlt der soziale Rückzugsort wie er zum Beispiel bei den G20 Protesten teilweise mit ganzen Stadtvierteln vorhanden war. 
Zu rechnen ist aber mit mehr Einzelaktionen und auch Versuchen, sich dem Gipfelort zu nähern, die Geografie der Umgebung ist nun eher bekannt. Erste Reaktionen auf sozialen Medien deuten aber durchaus darauf hin, dass die Region bei einigen Demonstranten nicht gerade beliebt ist, einerseits wegen der geschilderten Rahmenbedingungen, andererseits wegen der beim Einsatz federführenden bayerischen Polizei. 

Krake auf der Großdemonstration

Einschränkungen für die Bevölkerung

Aktuell empfehlen wir, sich auf folgendes Szenario vorzubereiten:

Allgemein ist zu empfehlen, ab Mitte Juni immer Ausweisdokumente (und wenn noch nötig zu Corona) dabei zu haben. 

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